Nicht selten kommt es vor, dass sich jemand eine App von uns bauen lassen möchte. Oft ist dabei aber gar nicht klar, um welche Art von App es sich handeln soll. Denn App ist nicht gleich App!

Welche Arten von Apps es gibt und was sie jeweils ausmacht, erfährst du in diesem Artikel.

Native Apps

Native Apps sind das, woran die meisten denken, wenn sie von "einer App" sprechen. Apps dieser Form werden speziell für ein Betriebssystem entwickelt, was bedeutet, dass sie nur auf jenem Betriebssystem laufen. Heißt wiederum: Eine App, die für iOS entwickelt wurde, läuft nicht auf Android und umgekehrt. Möchte man seine App allen zur Verfügung stellen, muss man sie also für jedes Betriebssystem separat entwickeln. Das ist auch schon der größte Nachteil von nativen Apps: Sie sind teuer in der Entwicklung und in der Pflege.

Dafür bieten sie aber auch einige Vorteile. Sie sind in der Regel sehr performant und fühlen sich direkt "professionell" an, da vertraute UI-Elemente wie Buttons, Modals etc. verwenden werden. Außerdem können sie alle Funktionen des Geräts, wie Kamera, Mikrofon, GPS usw. nutzen. Was für viele jedoch das wichtigste Argument ist: Sie können im App Store heruntergeladen werden und sind somit für den User leicht zu finden und zu installieren.

Bevor du dich allerdings für eine native App entscheidest, lies weiter, denn diese Vorzüge sind nicht exklusiv für native Apps.

Web-Apps

Web-Apps mögen auf den ersten Blick am wenigsten "sexy" erscheinen, haben aber durchaus ihre eigenen Qualitäten. Web-Apps sind im Grunde Websites, die etwas können. Sie werden, wie jede Website, im Browser geöffnet und sind daher plattformunabhängig. Das bedeutet, dass sie auf jedem Gerät mit einem Browser laufen, egal ob Smartphone, Tablet oder Desktop-Computer. Das spart natürlich eine Menge Entwicklungskosten und ermöglicht es den Usern, die App ohne Installation von unterschiedlichen Geräten aus zu nutzen.

Hier ein paar Beispiele für Web-Apps, die du vielleicht schon kennst:

  • Google Mail
  • Microsoft Teams
  • Spotify Web Player
  • Figma
  • Canva
  • ChatGPT
  • ...

In der Regel laufen native Apps etwas flüssiger, doch Web-Apps können ebenso performant sein, wenn sie gut gemacht sind. Es kommt immer darauf an, was die App können soll und ob sie viele Inhalte von extern laden muss.

Mittlerweile gibt es auch einige Möglichkeiten, Web-Apps auf die Hardware des Geräts zugreifen zu lassen. So können Internetseiten auch auf Kamera, Mikrofon, GPS, Dateisystem, Sensoren, Bluetooth-Verbindungen und vieles mehr zugreifen (nach Erlaubnis versteht sich). Sogar Push-Benachrichtigungen sind heute möglich. Das macht Web-Apps zu einer interessanten Alternative zu nativer Software. Gerade bei internen Anwendungen, die nicht im App Store verfügbar sein müssen, sind Web-Apps eine sehr gute Wahl.

Hybrid-Apps

Native Apps und Web-Apps magst du schon gehört haben, aber was bitte sind Hybrid-Apps?

Hybrid-Apps sind eine Mischung aus nativen und Web-Apps. Im Grunde sind sie Web-Apps, die in einer nativen App verpackt sind und über sogenannte "bridges" auf die Hardware des Geräts zugreifen können.

Wenn du eine App veröffentlichen möchtest, die auf Android und iOs laufen und in den App-Stores zu finden sein soll, sind Hybrid-Apps genau das Richtige für dich. Sie sind deutlich günstiger in der Entwicklung, da hier nicht extra zwei Apps programmiert werden müssen. Stattdessen wird zunächst eine Web-App entwickelt, die dann in zwei den jeweiligen Betriebssysteme angepasste “Hüllen” gesteckt wird. Wir bei Exord benutzen dazu gerne Capacitor.

Progressive Web Apps (PWAs)

Zwischen Web-Apps und Hybrid-Apps gibt es noch eine weitere Art von App: die Progressive Web App. Mein persönlicher Favorit, wenn die App nicht unbedingt im App Store verfügbar sein muss (wobei selbst das bei Android mittlerweile möglich ist).

Man könnte sagen, PWAs sind Web-Apps, die sich installieren lassen, aber nicht zwingend installiert werden müssen.

Tatsächlich gab es vor kurzem erst ein Update von Apple, sodass jetzt auch Push-Benachrichtigungen für PWAs auf iOS-Geräten unterstützt werden. Das war lange Zeit nicht der Fall und hat PWAs für viele uninteressant gemacht. Inzwischen sind sie aber eine sehr gute Alternative zu nativen Apps und gewinnen immer mehr an Beliebtheit.

Ein riesiger Vorteil von PWAs ist, dass sie extrem schlank sind, also wenig Speicherplatz verbrauchen. Sie können außerdem auch von Suchmaschinen indexiert werden, was sie für SEO-Maßnahmen interessant macht. Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Vorteil: Updates passieren automatisch, da die App immer die aktuellste Version aus dem Internet lädt. Kein lästiges Updaten im App Store mehr.

Fast alle großen Unternehmen haben mittlerweile eine PWA zusätzlich zur nativen App. Hier ein paar Beispiele:

  • X (Twitter)
  • TikTok
  • Spotify
  • Uber
  • Instagram
  • Starbucks
  • Pinterest
  • Outlook
  • ...

Ich will aber ehrlich sein, einen kleinen Haken haben PWAs:

Wenn man nicht gerade Chrome oder Edge auf Android verwendet, ist der Installationsprozess nicht so intuitiv wie bei nativen Apps. Wenn du dich für eine PWA entscheidest, solltest du also darauf achten, dass du deinen Usern deutlich machst, dass und wie sie die App installieren können. Dazu gibt es ein paar effektive Möglichkeiten, die ich hier demnächst verraten werde. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Installation von PWAs in Zukunft, so oder so, noch einfacher werden wird. Am Ende läuft die App ja auch ohne Installation im Browser, also vielleicht gar kein großer Kritikpunkt für dich.

Fazit

Welche Art von App für dich die richtige ist, hängt von vielen Faktoren ab. Hier ein paar Fragen, die du dir stellen solltest:

  • Was soll die App können?
  • Wie viel Budget steht zur Verfügung?
  • Soll die App im App Store verfügbar sein?
  • Wie wichtig ist die Plattformunabhängigkeit?
  • Wie wichtig ist die Performance?

Wenn du dir unsicher bist, melde dich einfach bei uns. Wir beraten dich gerne und finden gemeinsam heraus, was die beste Lösung für dich ist.